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Superlative beim BMW BERLIN-MARATHON

Am Tag nach dem Weltrekordlauf konnten die Veranstalter des BMW BERLIN-MARATHON noch zwei weitere, inoffizielle Bestmarken vermelden. Aus zwei Bestzeiten wurden nunmehr vier. Der Kenianer Patrick Makau hatte den Lauf in der Weltrekordzeit von 2:03:38 Stunden gewonnen, nachdem er zuvor den 30-km-Punkt in 1:27:38 (ebenfalls Weltrekord) erreicht hatte. Zwei weitere Superlative produzierte das Rennen: Die Frauen-Siegerin Florence Kiplagat wurde gemeinsam mit ihrem Ehemann Moses Mosop zum schnellsten Ehepaar über die 42,195 km aller Zeiten, außerdem eroberte der BMW BERLIN-MARATHON Platz eins in der Liste der schnellsten City-Marathonrennen der Welt zurück.

Florence Kiplagat, die im April bei ihrem Marathon-Debüt in Boston ausgestiegen war, gewann am Sonntag in 2:19:44 Stunden. Ihr Ehemann Moses Mosop war in Boston in diesem Jahr als Zweiter 2:03:06 gelaufen. Die zusammengerechnete Zeit von 4:22:50 Stunden ist die mit Abstand schnellste eines Marathon laufenden Ehepaares. Die Boston-Zeiten können nicht als offizielle Rekorde anerkannt werden, da die Strecke nicht die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt.

In der Liste der schnellsten City-Marathonrennen der Welt ist der BMW BERLIN-MARATHON wieder an Rotterdam vorbeigezogen. In dieser Statistik wird der Durchschnitt der besten zehn je bei einem Rennen erzielten Männerzeiten gewertet. Berlin kommt dabei nun auf eine Zeit von 2:04:54,9 Stunden und ist der erste Marathon, der in dieser Wertung ein Ergebnis von unter 2:05 Stunden vorweisen kann.

„Heute werde ich nicht laufen. Meine Muskeln und Sehnen sind noch steif und ich lasse meinen Körper regenerieren“, erklärte Patrick Makau in einer Pressekonferenz am Montag. Der 26-Jährige glaubt, dass der Weltrekord irgendwann auch auf eine Zeit von unter 2:03 Stunden verbessert werden wird. „In Kenia gibt es immer mehr gute Läufer. Aber es ist auch nicht leicht, einen Marathon-Weltrekord zu laufen. Vielleicht greife ich eines Tages meine eigene Bestzeit noch einmal an“, erklärte Patrick Makau, der vor einem Jahr in Berlin im strömenden Regen 2:05:08 Stunden gelaufen war und danach erklärt hatte: „Das Wetter hat mich eineinhalb Minuten gekostet.“ Sekundengenau um diese 90 Sekunden war er am Sonntag schneller.

Für Irina Mikitenko (SC Gelnhausen), die am Sonntag als Zweite mit 2:22:18 Stunden die drittschnellste Zeit ihrer Karriere erreichte, stehen nun erst einmal „zwei Wochen Regeneration und ein Familienurlaub“ auf dem Programm, wie sie bei einer Pressekonferenz am Montag erklärte. Die 39-Jährige hat noch nicht entschieden, ob sie vor den Olympischen Spielen noch ein Rennen über die 42,195 km bestreiten wird. „Eigentlich bin ich es gewöhnt, zwei Marathonläufe im Jahr zu laufen. Wenn ich vor Olympia noch einmal laufe, dann werde ich das demnächst entscheiden müssen“, erklärte Irina Mikitenko, die sich zunächst aber auf eine Schokoladen-Party mit ihren Kindern im heimatlichen Freigericht (Hessen) freute. „Mal sehen, wie viel Schokolade ich schaffe.“

Gute Nachrichten gab es beim BMW BERLIN-MARATHON auch aus medizinischer Sicht. „Wir hatten keine schweren Fälle“, erklärte Lars Brechtel, der Medical-Direktor des Rennens. Die Feuerwehr verzeichnete am Sonntag 37 Notfalleinsätze, wobei 23 Transporte ins Krankenhaus nötig waren. Hinzu kamen 979 Hilfeleistungen der Johanniter Unfallhilfe. Diese Zahlen bewegen sich im normalen Rahmen. „Unsere Erkenntnis ist, dass die Teilnehmer generell gut vorbereitet an den Start gehen“, erklärte Jürgen Lock, Geschäftsführer von SCC EVENTS  und Leiter des Medical-Teams.

33.157 Läufer erreichten am Sonntag das Ziel. Der 39. BMW BERLIN-MARATHON findet am 30. September 2012 statt.

Interview Irina Mikitenko

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