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Schnelle Läufe beim Golden-League-Meeting in Oslo

Im neuen Osloer Bislett Stadion fand Teil drei der IAAF TDK Golden

League statt. Die 5000 m der Männer brachten dabei einige

Überraschungen. Die Tempomacher passierten die 1000 m in 2:34,63

Minuten, doch wollten die anderen Athleten nicht so recht mitgehen. Der

einzige, der dem Tempo folgte, war der 23-jährige Sammy Kipketer

(Kenia). Doch das Feld kam nach einigen Runden wieder zusammen, da das

Tempo immer langsamer wurde.

Es wurde sogar so langsam, dass sich der norwegische

5.000-m-Rekordhalter Marius Bakken an die Spitze setzen konnte. Und das

sollte nicht der einzige weiße Läufer bleiben. Plötzlich kam auch

noch der US-Meister Tim Broe mit an die Spitze und stellte die Kenianer

für zwei Runden in den Schatten. Dann aber kamen Moses Mosop und Sammy

Kipketer. Sie ließen als erstes den Norweger hinter sich und danach den

Amerikaner.


Aber mit einem hatten weder Mosop noch Kipketer gerechnet, der

36-jährige Kenianer John Kibowen holte die beiden auf den letzten

einhundert Metern ein und siegte in einer Zeit von 13:07,74 Minuten mit

neuer Saisonbestleistung. Zweiter wurde Moses Mosop (13:07,81) und in

13:09,16 wurde Sammy Kipketer Dritter.


Sabrina Mockenhaupt startete bei den 3000 m in Oslo, auch wenn sie

nicht ganz vorne mitlaufen konnte. Naomi Mugo (Kenia) setzte sich schon

nach 400 m an die Spitze und ließ die Tempomacherin hinter sich. Aber

Jo Pavey aus Großbritannien ließ Mugo nicht alleine ziehen und

überholte die Kenianerin. Es hatte sich schnell eine vierköpfige

Spitzengruppe gebildet. Zu dieser gehörten auch noch Isabella Ochichi

aus Kenia und eine ehemalige Kenianerin, die nun für Bahrain

startet: Maryam Jamal Yusuf.


Jo Pavey ging als erste auf die letzten 400 m, doch schon nach

einhundert Metern ging Maryam Jamal Yusuf zum Spurt über

und gewann mit einer Zeit von 8:28,89 Minuten und neuer

Weltjahresbestleistung. Isabella Ochichi wurde in Saisonbestleistung

als Zweite mit 8:31,42 gestoppt. Dritte wurde die Britin Jo Pavey

(8:33,79), die sich klasse geschlagen hatte. Sabrina Mockenhaupt

belegte Platz zehn mit einer Zeit von 8:46,38.


Adrianova bleibt ihrer Favoritenrolle gerecht


Die 800 m der Frauen waren mit der zweimaligen Russischen Meisterin

Tatyana Adrianova, der US-Hallenmeisterin Hazel Clark und der Russin

Svetlana Cheraskova, die Maria Mutola nach einer zweijährigen

Siegessträhne geschlagen hatte, stark besetzt. Die Tempomacherin,

Natalia Lavshuk, ging mit sehr hohem Tempo an und hatte nur Svetlana

Cheraskova hinter sich.


In einer Zeit von 55.43 gingen sie die 400m an. Cheraskova hat

dann auch, nachdem die Tempomacherin ausgestiegen war, versucht das

hohe Tempo beizubehalten. Doch auf den letzten 100 m kam die Russische

Meisterin Tatyana Adrianova, überholte ihre Landsfrau und siegte in

1:56,92 Minuten. Olga Kotlyarova, die sich an die Fersen von

Adrianova geheftet hatte, kam auf den zweiten Platz mit neuer

persönlicher Bestzeit von 1:57,55 während Svetlana Cheraskova nur

noch als Dritte ins Ziel kam mit 1:57,86. Hazel Clark aus den USA kam

als Vierte ins Ziel, ebenfalls mit neuer persönlicher Bestzeit von

1:57,99.

 

Aber nicht nur die Frauen zeigten ein schnelles Rennen in Oslo. Bei den

Männern waren nicht nur der der Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy aus

Russland, sondern auch der Silbermedaillengewinner Mbulaena Mulaudzi

aus Südafrika und der zweifache US-Meister Khadevis Robinson mit dabei.


Nach 400 m führte Khadevis Robinson in 50.06 Sekunden. Er

verteidigte zunächst noch Platz eins, doch dann kam der Olympiasieger

Yuriy Borzakovskiy. Er überholte Khadevis Robinson, der vollkommen

einbrach. Außen kam auch noch der Südafrikaner Mbulaena Mulaudzi, der

sich das ganze Rennen zurück gehalten hatte. Er überholte noch auf

dem letzten Meter den Olympiasieger Borzakovskiy, der nur Zweiter

wurde in 1:44,18. Mulaudzi gewann in 1:44,15 und hat damit zum dritten

Mal den Borzakovskiy geschlagen. Dritter wurde der erst 18-jährige

Kenianer Alfred Kirwa Yego (1:44,45).


Schnelle Meile bei den Männern 


Den Schlusspunkt setzten die Meilenläufer am Freitag in der

norwegischen Hauptstadt. Das Feld war wie auch schon bei den beiden

800-m-Läufen stark besetzt. Mit dem Bronze- und Silbermedaillengewinner

von den Olympischen Spielen, Rui Silva aus Portugal und Bernard Lagat

(USA), dem kenianischen Hallenweltmeister Paul Korir und dem

Quatar-Rekordhalter Dahame Najem Bashir hatte dieses Feld

Weltklasse-Niveau.


Alan Webb führte das Feld an und ging die 800m in 1:51,17 durch.

Zusammen mit Daniel Kipchichir Komen und Bernard Lagat bildete sich

eine Dreiergruppe heraus. Doch der Tempomacher machte keine gute Arbeit

und verlangsamte das Rennen in der vorletzten Runde, weswegen das Feld

wieder dichter zusammen kam. Dahame Najem Bashir nutze die Chance, ging

außen am sprintenden Komen vorbei und sicherte sich so den ersten

Platz in 3:47,97 Minuten mit neuem Asienrekord sowie neuer

Weltjahresbestleistung.


Zweiter wurde der erst seit kurzem für die USA startende Bernard Lagat

(3:48,38) und Dritter der Kenianer Daniel Kipchichir Komen in neuer

persönlicher Bestleistung von 3:48,49. Der zweite US-Athlet, Alan Webb,

kam als Vierter ebenfalls mit neuer persönlicher Bestleistung von

3:48,92 ins Ziel.