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Prochaska und Keller-Hoffmann siegen über 100 km

Fünf dänische Starter und ein  Franzose gaben dem 26. 100-km-Lauf von Grünheide-Kienbaum am Sonnabend ein bisschen internationales Flair. "Wir haben die Startmöglichkeit hier bei Berlin übers Internet gefunden", erzählte Pia Hougaard aus Aarhus über den Ausflug des von ihr betreuten Quintetts. Alle, einschließlich ihres Mannes Gert, wollten die 100 km unter 10:30 Stunden absolvieren. Das gelang trotz Kälte, Regen, hoher Luftfeuchtigkeit. Warum das Limit? "Das ist die Qualifikation für den Spartathlon zwischen Sparta und Athen über 246 km." Stephan Mathiew aus Paris war als Zweiter über 100 km (8:57:14) deutlich schneller als die Dänenclique.

Trotz der ausländischen und bundesdeutschen Konkurrenz spielten die Starter aus Berlin-Brandenburg, die bei 39 Teilnehmern (28 im Ziel!) im Hauptrennen die Hälfte des Feldes stellten, eine gute Rolle. So gewann der Neuenhagener Jan Prochaska, der für die LG Nord Berlin läuft, die 100 km (8:23:30). Dritter war mit 8:57:20 Michael Hopp von Lok Seddin. Bei den Frauen diktierte Daniela Dilling, Ärztin aus Bad Freienwalde, bis jenseits der 50 km das Geschehen, musste aber dann den Extremanforderungen durch Strecke und Wetter Tribut zollen. Sie wurde mit rund vier Minuten Rückstand auf Ute Keller-Hoffmann (Landau/11:05:57) Zweite.

Mehr als 70 Aktive (Gesamtstarter rund 150) hatten sich für die nationalen Meisterschaften der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung (DUV) über 50 km eingeschrieben. Schnellste Frau war nach 4:22:07 Stunden die Potsdamerin Ute Wollenberg (ESV Lok). "Ich musste ein halbes Jahr pausieren und wusste wenig über meine Form und die Gegnerschaft. Am Ende bin  ich zufrieden, trotz krampfartiger Beschwerden in den Oberschenkeln ab 30 km, gewonnen zu haben." Ihr Hauptziel in dieser Saison ist im Mai der Isar-Lauf über 330 km an fünf Tagen.

Ihr Meisterkollege über 50 km, Sven Kersten (SCC Berlin), hatte sich anfangs im Tempo etwas zurück gehalten und übernahm erst nach 40 km die Spitze. Sein Sieg nach guten 3:17:03 Stunden war ungefährdet. "Nun möchte ich bei den Deutschen Meisterschaften Ende April in Hamburg aufs Siegerpodest und mich dadurch für die Nationalmannschaft und die Europameisterschaften im Juni in Belgien qualifizieren", erklärte der Hausmeister aus Berlin. Mit einer Bestzeit von 7:25 Stunden über 100 km ist er momentan - auch nach dem Eindruck von Kienbaum - einer der stärksten Deutschen auf der Langdistanz. In der Staffel über 5 x 10 km setzte sich der LC Ron Hill Berlin (3:31:17) durch.

Ernst Podeswa