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New-York-City-Marathon am Sonntag: Hochklassiges Spektakel

Am Sonntag wird das Marathon-Spektakel schlechthin gestartet, der

New-York-City-Marathon.

Was die Spitzenzeiten angeht, gehörte das Rennen von der Verrazano Narrows

Bridge bis zum Central Park in den vergangenen Jahren so gut wie nie zu den

besten der Welt. Doch bewertet man das Spektakel und die Teilnehmerzahlen, ist

der New-York-Marathon das Maß der Dinge – das Rennen ist eine

Legende.

Der Klassiker, der einst vom zwischenzeitlich verstorbenen Fred Lebow ins Leben

gerufen wurde - und dessen Denkmal kurz vor dem Ziel im Central Park steht -,

findet bereits zum 35. Mal statt. Und es ist dieser Lauf, der der Trendsetter

war für die Entwicklung der großen internationalen

City-Marathonrennen.

34.729 Finisher im Vorjahr

Nachdem der New-York-Marathon in der Folge der Terroranschläge vom 11.

September 2001 zwei Jahre lang deutliche Teilnehmereinbußen zu

verzeichnen hatte, kamen die Läufer 2003 zurück. Die Rekordzahl von

34.729 Athleten lief vor einem Jahr in das Ziel im Central Park. Damit war der

New-York-Marathon mit Abstand der größte der Welt – vor dem

Rivalen Chicago sowie London und Berlin. Die höchste Zielzahl in der

Geschichte des New-York-Marathons hatte es zuvor 1999 gegeben (31.786).

US-Road Running Information Centre: Soviel Finisher wie nie

zuvor

Die Position des weltweit größten Marathons könnte New York

wieder verteidigen. Chicago liegt bisher vorne, hier erreichten am 10. Oktober

gut 33.000 Läufer das Ziel. Das waren auch hier so viele wie nie zuvor.

Diese Zahlen passen zu eine Statistik des ,Road Running Information

Centre’ von USA Track and Field. Hier wurde errechnet, dass in den USA im

vergangenen Jahr so viele Läufer wie nie zuvor bei den diversen

Marathonrennen das Ziel erreichten: rund 400.000.

Chicago und Berlin vorne

Was Spitzenzeiten angeht, sind die anderen zwei großen

Herbst-Marathonrennen – Berlin und Chicago – längst an New

York vorbeigezogen. Alleine in den letzten drei Jahren wurden bei diesen zwei

Rennen vier Weltrekorde aufgestellt. Nachdem die Sieger dieser beiden Rennen

auch aufgrund der nicht idealen Witterungsbedingungen in diesem Jahr nicht in

die Nähe des Weltrekordes von Paul Tergat (Kenia/2:04:55) kamen, wird

diese Marke sicherlich noch zumindest bis zum Frühjahr 2005 halten. Die

Marke der Britin Paula Radcliffe (2:15:25) ist ohnehin zurzeit noch außer

Reichweite.

Schwierige New Yorker Strecke

Ergebnisse im Bereich der Weltrekorde wird es auf der welligen und daher

schwierig zu laufenden New Yorker Strecke vielleicht nie wieder geben. Dreimal

hatte einst Grete Waitz den Marathon-Weltrekord der Frauen in Big Apple

verbessert. Die Norwegerin lief von 1978 bis 1980 zunächst 2:32:29, dann

2:27:32 und schließlich 2:25:41 – der Frauen-Marathon war damals

allerdings noch relativ am Anfang seiner Entwicklung.

Paula Radcliffe

Immerhin, im vergangenen Jahr standen spitzensportlich in New York die Frauen

im Blickpunkt, denn Margaret Okayo (KEN) verbesserte den Kursrekord auf

erstklassige 2:22:31 Stunden. Und in diesem Jahr ist das Rennen noch besser

besetzt, wahrscheinlich sogar so gut wie nie zuvor. Die Kenianerin, die bei

Olympia in Athen vorzeitig aufgab, ist auch dieses Mal wieder am Start.

Und sie trifft auf eine andere Läuferin, die in Athen gescheitert ist:

Paula Radcliffe entschied sich nach der doppelten olympischen Pleite für

einen Start in New York. Die Britin war als große Gold-Favoritin in Athen

gestartet und brach dann in der extremen Hitze regelrecht zusammen. Nach diesem

Marathon-Trauma entschloss sie sich fünf Tage später zu einem Start

über 10.000 Meter.

Doch auch dieses Rennen beendete sie nicht.

Deena Kastor, Kiplagat, Johnson und Tegla Loroupe

Nunmehr startet Paula Radcliffe ein neues Wagnis. Denn nur gut zwei Monate nach

Athen läuft sie in New York auf der nicht leichten Strecke. Ebenfalls

dabei ist auch die olympische Bronzemedaillengewinnerin Deena Kastor (USA). Und

noch zwei andere Frauen sind zu beachten, wenn es darum geht, wer die auf

100.000 Dollar aufgestockte Siegprämie plus das Auto gewinnt: Lornah

Kiplagat (Holland) und die Debütantin Benita Johnson (Australien), die im

März überraschend Cross-WM-Siegerin geworden war. Am Start sein

werden auch die früheren Siegerinnen Tegla Loroupe (Kenia/1994 und

’95) und Ludmila Petrowa (Russland/2000).

Mebrahtom Keflezighi

Während der Vorjahressieger Martin Lel (Kenia) verletzungsbedingt nicht

starten kann, wird unter anderen der Sieger des Boston-Marathons, Timothy

Cherigat, laufen. Der Kenianer gehört ebenso zur Gruppe von Trainer Dieter

Hogen wie der Marathon-Debütant Bob Kennedy (USA) und John Yuda

(Tansania), die beide ebenfalls in New York starten werden.

Zu ihren Gegnern wird der Olympia-Zweite von Athen, Mebrahtom Keflezighi (USA),

gehören und auch Christopher Cheboiboch (Kenia). Ebenfalls am Start sein

werden der zweifache Sieger John Kagwe (Kenia/1997 und ’98) sowie der

Europarekordler Benoit Zwierzchiewski (Frankreich/2:06:36).