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Drei Favoriten des real,- BERLIN-MARATHON im Portrait

FABIÁN RONCERO

Nation: Spanien Geboren: 19. Oktober 1970 Größe: 1,72 m Gewicht:

61 kg

Die spanischen Marathonläufer sind seit vielen Jahren für ihre

Klasse bekannt. Die Spitze ist derart stark besetzt, dass es der

Landesrekordler nicht schaffte, sich für die Olympischen Spiele in Sydney

zu qualifizieren: Deswegen startet Fabián Roncero nun beim real,-

BERLIN-MARATHON. Sein bestes Jahr hatte Fabián Roncero 1998. Damals

belegte er zunächst bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften über die

Langstrecke einen starken zehnten Platz gegen die übermächtige

afrikanische Konkurrenz. Dann folgte ein Sieg bei der European Challenge

über 10.000 m. In Lissabon verbesserte er sich dabei auf erstklassige

27:14,44 Minuten. Zwei Wochen später war er beim Rotterdam-Marathon lange

Zeit auf Weltrekordkurs. Damals stand die Bestzeit noch bei 2:06:50 Stunden.

Doch wenige Kilometer vor dem Ziel stoppten den heute 29-jährigen Spanier

Wadenkrämpfe. Zweimal musste er sein Rennen unterbrechen - und so tickten

die Sekunden am Weltrekord vorbei. Dennoch lief der aus Madrid stammende

Roncero mit 2:07:26 als Sieger einen spanischen Rekord. Diese Zeit verbesserte

er ein Jahr später bei seinem zweiten Platz in Rotterdam um drei Sekunden.

Als einer der Mitfavoriten beim WM-Marathon 1999 in Sevilla an den Start

gegangen, beendete Fabián Roncero bei Temperaturen von über 40 Grad

Celsius das Rennen vorzeitig. "Wir haben auf Temperaturen von über 25

Grad gehofft, aber nicht auf über 40", sagte Fabián Roncero,

der trotz der extremen Bedingungen jedoch seinen Humor nicht verloren hatte.

Angesprochen auf die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, den Marathon

am kühleren Morgen zu veranstalten statt am frühen Abend, anwortete

der Spanier: "Wir leben in einer Demokratie und müssen das machen,

was beschlossen wurde. Und außerdem haben wir eine Party in der Nacht

zuvor, deswegen können wir am Morgen nicht laufen."


MADINA BIKTAGIROWA

Nation: Russland Geboren: 20. September 1964 Größe: 1,58 m

Gewicht: 50 kg

Madina Biktagirowa kann auf eine ungewöhnlich lange Marathonkarriere

zurückblicken. Bereits 1987 lief sie ihren ersten Marathon bei den

Meisterschaften der UdSSR und wurde Zehnte in 2:38:18 Stunden. Fünf Jahre

später gewann sie den Los-Angeles-Marathon in 2:26:23 Stunden und lief

dann zu ihrem vermeintlich größten Erfolg: Bei den Olympischen

Spielen von Barcelona erreichte sie als Vierte das Ziel. Doch bei der

Dopingprobe fanden sich in ihrem Urin Spuren eines Aufputschmittels. Madina

Biktagirowa wurde disqualifiziert und für drei Monate gesperrt. Doch in

den Jahren danach überzeugte sie mit einer Reihe von erstklassigen

Leistungen. Fünfte war sie bei der WM 1993 in Stuttgart, Zweite beim

New-York-Marathon 1994 und Dritte in Boston 1995. Nachdem sie beim

Olympiamarathon 1996 aufgegeben hatte, meldete sie sich 1997 eindrucksvoll

zurück. Zunächst gewann sie den Nagoya-Marathon in 2:29:30 Stunden,

dann war sie Zweite beim BERLIN-MARATHON mit einer persönlichen Bestzeit

von 2:24:46. Bei den Europameisterschaften 1998 in Budapest gewann sie dann die

Silbermedaille. Nach einer Babypause lief Madina Biktagirowa Ende April bei den

25 km von Berlin ein erfolgreiches Comeback: Bei großer Hitze siegte sie

in 1:26:01 Stunden. Dennoch reichte diese Leistung dem russischen Verband nicht

aus, um sie für die Olympischen Spiele zu nominieren.


LAMECK AGUTA

Nation: Kenia Geboren: 10. Oktober 1971 Größe: 1,73 m Gewicht: 59

kg

Früher ein ausgezeichneter Halbmarathonläufer, der bei der WM 1992

und '93 jeweils vierte Plätze belegte, fiel ihm der Einstieg über

die Marathondistanz schwer. In New York und Boston kam er bei seinen ersten

zwei Rennen über die 42,195 km nicht unter die ersten 20. 1994 startete

Lameck Aguta das erste Mal in Berlin - als Tempomacher bis Kilometer 30. Doch

völlig überraschend beendete er das Rennen nicht an dieser Stelle,

sondern lief ins Ziel, das er als Vierter in 2:10:41 Stunden erreichte. Die

schwankende Form des Commonwealth-Games-Siegers über 10.000 m von 1994

hielt auch in den nächsten Jahren an. Bei den Olympischen Spielen 1996 war

er als 52. abgeschlagen, doch nachdem er zur Trainingsgruppe seines Londoner

Managers Kim McDonald in Boulder (USA) zurückgekehrt war, feierte er 1997

seinen größten Erfolg: Lameck Aguta gewann in 2:10:34 Stunden den

Boston-Marathon. Ein furchtbarer Unfall stoppte nur drei Monate später im

Juli 1997 die erfolgversprechende Karriere. In der Folge eines Autounfalls in

Kenia erlitt er unter anderem schwere Kopfverletzungen. Sein Manager Kim

McDonald als auch die Veranstalter des Boston-Marathons verhalfen dem

Läufer zu einer bestmöglichen medizinischen Versorgung. 1998 begann

Lameck Aguta wieder mit dem Lauftraining, 1999 startete er beim

Nagoya-Marathon, wo er letztlich aber nur ins Ziel joggte. Inzwischen hat er

seinen Manager gewechselt, wird von Luis Felipe Posso betreut und nimmt in

Berlin einen neuen Anlauf.