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Marathon mit Bus und Bahn

"right" />Ihr Trainingsort heißt Besprechungsraum, ihre Laufstrecke ist

der Stadtplan. Und den kennen Sie aus dem Effeff. Wenn Skater und Läufer

an den Start gehen, sind auch Wolfgang Rink und Michael Prätel von der BVG

mit von der Partie, allerdings ohne Laufschuhe.

Die beiden aus der Zentralen Leitstelle haben schon so manchen Marathon

hinter sich bevor der Startschuss fällt - Sitzungs-Marathons. Absprachen

mit Veranstalter, Polizei und Straßenverkehrsbehörde. Und mit ihren

Kollegen von U-Bahn, Omnibus und Straßenbahn waren sie in den letzen

Wochen auch "laufend" im Gespräch. Wenn die 52.000 Athleten auf

Berlins Straßen laufen oder rollen beginnt ein Wettlauf um Zeit und

Umleitungen. So wenig Behinderung wie möglich, das ist dabei die Mission

der BVGer.

Die BVGer gehen lange vor dem Start der Läufer "auf Sendung".

In kürzester Zeit bringen sie den Kollegen in den Leitstellen nahe, was

entlang der Marathonstrecke passiert. Denn so viele wie möglich sollen mit

den Öffentlichen zum Marathon kommen, Zaungäste und auch Läufer.

Und während des Marathons sollen "Normalfahrer" von den

Sperrungen so wenig wie möglich spüren. Koordination ist gefragt.

Da können die Männer (und Frauen) aus dem "Training

2003" schöpfen. Dieses Mal jedoch, soll erst wenn es tatsächlich

notwendig ist gesperrt werden. Verkehrsmeister stehen in den Startlöchern:

Absprachen mit Veranstalter und Polizei im Minutentakt, Funkkontakt zu den

Kollegen in den Leitstellen.

Die Straßenbahner können nicht warten, bis die Skaterspitze in

Sicht ist. Für sie beginnen die Steckensperrungen

"planmäßig" früher. Damit die Inliner bei der

rasanten Fahrt über und entlang der Tram-Trasse nicht in den Rillen der

Gleise hängen bleiben, werden diese mit drei bis vier Zentimeter dicken

Seilen "dicht" gemacht. Was aber hat die U-Bahn mit dem Marathon zu

tun, es wird doch oberirdisch gelaufen? Einige U-Bahnlinien werden

verstärkt, denn durch die Umleitungen bei Bus und Tram steigen viele

Fahrgäste auf die U-Bahn um.

Lassen sich die ersten Läufer im Ziel feiern, beginnt für die

BVGer ohne Laufdress die zweite Wettkampf-Runde, im Rückwärtsgang.

Umleitungen aufheben, Seile aus den Gleisen entfernen und so schnell wie

möglich an die Leitstellen melden: "Strecke wieder frei!". Ein

Marathon auf andere Art.

Bernd Wegner

www.bvg.de