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Kondius Marathon-Staffel: Von Mathe über McDonald’s bis Japan

Die Kondius Berliner Marathon-Staffel animierte trotz Regen am Sonntag

insgesamt 3.508 Läufer. Dabei gab es eine Reihe von bemerkenswerten

Staffel-Besetzungen. Im Team ‚Schwarzbrote’ liefen fünf Mitglieder der

Familie Schwarzkopf, die am Ende den 441. Platz belegten.

 

Es gab sogar eine Geburtstagstaffel. Ob sich Dagmar die Staffel zum

Geburtstag wünschte oder ihre Freunde und Familie ihr die

Marathon-Staffelteilnahme zum Geburtstag schenkten, bleibt ihr

Geheimnis, aber das ist doch mal eine gute Idee für den nächsten

Geburtstag.


Aber auch immer mehr Firmen und ihre Angestellten sehen die

Marathonstaffel als ein Event an, bei dem das Betriebsklima auf

Hochglanz gebracht werden kann, denn Laufen regt ja bekanntlich den

Geist an und schafft Ausgleich. Also gingen Mitarbeiter verschiedenster

Firmen und Abteilungen am Sonntag mit gutem Beispiel voran. So stellten

nicht nur Staatsdiener, wie das Bundesfinanzministerium, sondern auch

Hochschulen wie die FU Staffeln auf. Für die FU gingen nicht etwa

Sportwissenschaftler, Medizinstudenten oder Biologen an den Start –

nein, die FU schickte zum wiederholten Mal die Mathematiker ins Rennen.

Sogar eine reine Frauenstaffel des FU-Mathe-Teams nahm teil. Das erste

FU-Mathe-Team kam sogar auf einen achtbaren 13. Platz in sehr guten

2:40:51 Stunden. Ob somit bewiesen ist, dass Laufen schlau macht wissen

wir nicht, aber es macht glücklich und so gingen auch Teams an den

Start, die einen nicht ganz alltäglichen Beruf haben. Die Staffel des

BKA sorgte am Sonntag für ,Recht und Ordnung’, und mit dem 22. Platz

waren sie flott im Ziel. Gedopt wurde wohl auch nicht. Dafür war das

Team des Instituts für Dopinganalytik dabei und nach 3:44:15 Stunden im

Ziel.


Immer mehr Firmen, allen voran ihre Angestellten, nehmen an Events wie

der Kondius Berliner Marathon-Staffel oder auch im Frühsommer bei der

Berliner HypoVereinsbank TEAM-Staffel teil. Dabei macht es keinen

Unterschied, aus welcher Branche eine Firma kommt. Seien es Mitarbeiter

der Fastfood-Kette McDonald’s, die nach 2:50:54 Stunden das Ziel

erreichten, oder von Krankenversicherungen wie der AOK (über neun

Teams) oder der BKK. Auch Elektronikhersteller wie die vier Teams von

Sony oder Banken wie Commerzbank oder Deutsche Bank ließen es sich

nicht nehmen, mit Mitarbeitern dabei zu sein. Keine der insgesamt 564

Männer- und Frauen-Staffeln, ließ sich von dem Regen die Stimmung

verderben – zudem waren auch noch Jugendteams dabei.

Aber auch Weltrekordhalter zeigten am Wochenende ihr Interesse an

Breitensport-Ereignissen wie der Kondius Berliner Marathon-Staffel. Die

frisch gekürte Blinden-Weltrekordhalterin im Marathon, Regina

Vollbrecht, animierte Freunde und Kollegen, alle ebenfalls blind, die

Marathonstaffel anzugehen. Dies ist natürlich besonders schwierig, denn

trotz Begleitläufer, hat der Wald seine eigenen Tücken. Aber alles ist

gut gegangen, und so kamen Regina Vollbrecht, Christian Möller, Isa

Fähnrich, Regine Jäger und Klaus Assmann nach 4:10:10 Stunden ins Ziel.


Die Internationalität der Kondius Berliner Marathon-Staffel wird wohl

nie so groß sein wie die beim real,- BERLIN-MARATHON. Dennoch gab sich

die Japanische Botschaft bereits zum zweiten Mal einen Ruck und zeigte

den anderen Botschaften, dass man auch in fremden Ländern gemeinsam

Freude beim Laufen haben kann. „Trotz des Wetters haben wir großen Spaß

gehabt, und wir sind alle glücklich, dass wir unsere Strecken

gemeistert haben“, sagt Kiyo Ubukata, die für Kultur- und

Öffentlichkeitsarbeit in der Botschaft Japans arbeitet und in der

ersten Frauenstaffel der Japanischen Botschaft mitlief. Der Regen

machte den Japanern nichts aus. Bewaffnet mit Schirmen und Regenjacken

hatten sie auch abseits der Rennstrecke viel Spaß zusammen. „Wir werden

bestimmt bei der nächsten Marathonstaffel wieder teilnehmen.“ Aber wie

es sich gehört, wird jetzt erst einmal gefeiert – nicht, wie wir

vielleicht denken könnten, aufgrund eines Sieges. Nein, bei den

Japanern wird auch gefeiert, wenn alle gesund und munter ins Ziel

gekommen sind. ,Ein bisschen Spaß muss sein’ – die Japaner waren

jedenfalls

vorbildlich.                


MARISA REICH